Atemübungen Tom Esser https://youtu.be/0DJIiBZBk6U
Qi Kung Tom Esser https://youtu.be/0pLOlrXVo7A
geführte Meditation https://youtu.be/ZNwY0kGB0gA
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Stretching/Dehnung/Beweglichkeit
Seit mehr als 10 Jahren wird über das Stretchen/ Dehnen der Muskulatur geforscht, über Vor- und Nachteile, über Sinn und Unsinn wird diskutiert.
Neben Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Koordination ist ebenso die Beweglichkeit Teil eines ausgewogenen Trainings.
Beim Stretchen werden bestimmte Körperteile in eine solche Position gebracht, dass Muskeln und die damit verbundenen Weichteile gedehnt werden. Dehnungen bewirken bewegliche und geschmeidige Muskeln und Gelenke, die sich positiv auf einen harmonischen Laufstil auswirken und die Laufleistung steigern. Jedoch gilt eine Ausnahme bei Menschen mit weichem Bindegewebe, die eher überbeweglich sind.
Eine verspannte und steife Muskulatur ist in ihrer Funktion gestört. Die Durchblutung ist beeinträchtigt, was einen verminderten Austausch von Sauerstoff, Nährstoffen und Stoffwechselendprodukten zur Folge hat. Eine gut durchblutete Muskulatur ermüdet weniger schnell, die Fähigkeit der Regeneration wird gefördert.
Das Verletzungsrisiko ist mit wissenschaftlichen Methoden nicht messbar. Vorstellbar ist jedoch, dass die Reaktionsbereitschaft erhöht ist und im unebenen Gelände ein Umknicken vermieden werden kann. Die Elastizität der Muskelfasern wird gefördert , Muskelzerrungen und Muskelrisse werden vermieden. Hauptziel jeglichen Dehnens ist die Balance, eine ausgewogene Beweglichkeit in der Muskelgruppe und im Seitenvergleich des Körpers. Bedingt durch das Training sind stark beanspruchte Muskelpartien in ihrer Muskellänge verkürzt und sollten im Anschluss gedehnt werden, besonders bei gesundheitlichen Problemen, Verletzungen und Behinderungen jeglicher Art. Nebeneffekt ist eine Linderung des Muskelkater. Hier entstehen Mikroverletzungen , kleinste Muskelfaserrisse, bei denen es zu einer Blutung im Muskel und Bildung von Abfallprodukten wie Milchsäure (Laktat) kommt.
Ablauf
Mit zunehmenden Alter sinkt die Elastizität des Bindegewebes, sodass Dehnungen geduldiger und behutsamer durchgeführt werden sollten. Neben der Temperatur spielt auch die bequeme Kleidung eine Rolle. Optimal ist ein ausgiebiges Dehnen nach dem Cooldown oder nach dem Duschen in angenehmer Atmosphäre.
Die Ausgangsstellung muss beim Dehnen ständig kontrolliert werden: Beckenaufrichtung, Streckung von Schultergürtel und Wirbelsäule, die Bewegungsachse in den Gelenken beachten, z.B. wird über die parallele Position der Füße die Rotation im Hüftgelenk neutral eingestellt. Beim Dehnen tritt ein angenehm ziehendes Gefühl ein, hier wird die Grenze des Bewegungsumfangs erreicht. Eine entspannte Ausgangsstellung erleichtert die Ausführung der Übung. Kontrolliert wird das Ausmaß der Dehnung über eine ruhige und gleichmäßig fließende Atmung. Mit der erstrebten Körperentspannung erfolgt auch eine mentale Entspannung und dient somit dem Abbau von Stress.
Vor dem Training wird nach allgemeinem Aufwärmen von 5-15min nur max 10sec gedehnt, um die Muskeln, Bänder und Gelenke beweglicher und geschmeidiger zu machen und sie so auf die nachfolgende Laufbelastung vorzubereiten. Speziell vor Tempoläufen und Wettkämpfen sollte man eher darauf verzichten, da dadurch die nötige Muskelspannung verloren gehen kann.
Nach dem Training wird die Muskeldehnung 2 min gehalten, statische Dehnung.
Eine Wiederholung führt in der Regel zu einem angenehmen Erfolgserlebnis, die Bewegung fällt wesentlich leichter.
Das dynamische Dehnen setzt auf eine kontrollierte weiche Dreh-und Federbewegung um einen bestimmten Körperteil.
Zeit und Intensität wird den eigenen Fähigkeiten und Ansprüchen angepasst und nur langsam gesteigert!
Nach sehr intensiven oder langen Läufen wie einem Marathon sind Dehnübungen im wie erwähnten direkten Anschluss abzuraten, da der Körper schon extremer Belastung standhalten musste und eine Erholungspause benötigt.
Balance
Durch beispielsweise zu langes Sitzen kann es zu einer Verkürzung der Oberschenkelmuskulatur kommen. Die Folge dessen ist, dass die Tendenzen zu einem Rundrücken steigen und eine gute Hüftstreckung nicht mehr möglich ist. Die Verkürzung der Oberschenkelmuskulatur führt ebenfalls zu einer Veränderung des Fortbewegungsverhaltens. Durch die Verhinderung der freien Bewegung der Hüfte wird die Schrittlänge enorm verkürzt. Somit ist eine kontinuierliche schnelle schmerzfreie Fortbewegung nicht mehr möglich. Deshalb ist es von enormer Bedeutung die Muskelgruppen des Oberschenkels zu kräftigen und zu dehnen, um einer Verkürzung und somit einer Einschränkung in der Fortbewegung entgegen zu wirken.
Ebenso die Balance von Schien- und Wadenmuskulatur wirkt sich auf das Laufverhalten aus. Durch eine Verkürzung wird der Fuß beim Gehen zu früh vom Boden gelöst, was eine Schwächung der Achillessehne zur Folge hat, die für das Gehen essentiell ist.
Viel Freude wünscht Ihnen
Elke Ramseger
Literatur:
Stretching von Bob Anderson
Anatomie des Stretchings von Brad Walker